25. Juni 2014

Stadtregen

"...weit von oben fallen die schweren Tropfen, bedecken alles unter ihnen und lassen die Stadt flüssig erscheinen. Wie auf einem Gemälde fließen die Farben dahin, vermischen sich, werden eins. Die Mittsommerwende dahin, die Zeit rückwärts laufend, zieht sich der Sommer zurück und hinterlässt erste Herbstspuren..."







17. Juni 2014

Drahteselrunden

Ich packe meinen Rucksack, und gehe im Geiste durch, ob ich auch nichts vergessen habe. So schwer wie die Wasserflaschen in den Rucksack, so schwer liegt mir noch das Mittagessen im Magen. Immer wieder werfe ich einen Blick nach draußen, schaue ob sich das Wetter hält. Weiße, flauschige Wolken zeigen sich am Himmelsrand, die Sonne zeigt sich seltener als Vormittags. Regen wurde angekündigt, schauerhaft und eher kurz.
Meine Mutter wirbelt ebenso in der Wohnung herum. Es kommt nicht oft vor, dass ihre beiden Töchter zusammen daheim sind, daher werden Ausflüge immer spontan unternommen.
Ich merke, dass sie noch aufgeregter ist als ich, dabei gibt es überhaupt keinen Grund, aufgeregt zu sein. Lediglich eine Fahrradtour über die Dörfer, vorbei an blühende Felder und grüne Bäume, deren Obst noch nicht reif ist. So wie damals vor 10, 20 Jahre.
Meine Schwester quengelt herum und läuft jeden in die Beine, der ihr in dem Weg kommt. Nur mein Vater sitzt seelenruhig in seinen alten Sessel und schaut sich eine Tierdoku an. Wie immer hält er sich aus den Aktivitäten heraus, und hütet anstelle der sportlichen Bewegung das Haus.
Ich bin fertig und suche noch einmal die Toilette auf. Skeptisch schaue ich hinaus und suche die dunkleren Wolken am Horizont. Vor der Tür höre ich es summen, was nur meine Schwester sein kann. Schon seit Tagen summt sie herum, und immer nur diese eine Melodie aus Verwünscht.
Meine Mutter schreit, dass sie draußen auf uns wartet und unsere Drahtesel bereit stellt. Ich beeile mich und löchere meine kleine Schwester mit Fragen, bevor später wieder Unstimmigkeiten herrschen. Hat sie ihr Kuscheltier dabei, welches sie stets mit sich herum schleppt? Muss sie noch mal aufs Klo? Hat sie einen Haargummi dabei, falls ihr die Haare stören? Hat sie ihre Trinkflasche eingepackt, welche ihr Lieblingsgetränk, Apfelsaft, enthält?
Nachdem alle Fragen geklärt sind, machen wir uns auf nach draußen. Sie rennt vor und durch den hiesigen Garten. Gerade rechtzeitig schiebt sich die Sonne hervor und lässt den Garten strahlen. Die bunten Blumen leuchten, die Blätter funkeln, selbst das Gras ist so erhellt, dass man am liebsten mit der Hand hindurch fassen möchte.
Mein Drahtesel lehnt an der Wand des Schuppens und meine Mutter wischt die letzten Spinnweben ab. Meine Schwester tänzelt herum und will mich mitreißen. Ich stimme in ihr Lächeln ein und jage ihr hinterher. Sie kichert und ruft ständig: "Du kriegst mich nicht. Du kriegst mich nicht."
"Los jetzt!", ruft meine Mutter und wir gehorchen. Jeder schnappte sch sein Rad und drehte noch schnell eine kleine Runde auf dem gepflasterten Vorplatz der Garage, währenddessen unsere Mutter das Tor aufsperrte, um uns durch den Hinterhofeingang zu lassen.
In mir stieg eine Vorfreude auf, die ich schon lange nicht mehr verspürte. Ich lächelte der Sonne entgegen und hoffte, dass sie uns weiterhin hold sein wird.
Wir fahren durch unser Dorf und ich schaute neugierig die Grundstücke und Häuser an, immer auf der Suche nach Veränderungen. Früher ist mir gar nicht aufgefallen, wie schön es hier ist. Zum Ende hin kommt ein kleiner Teich. Dicke grüne Büsche wachsen an ihm und eine bunt bemalte Bank lud zum sitzen ein. Generell sind überall grüne Flächen zu sehen. Die Gärten sind gepflegt und selbst die Straße wies keine Schlaglöcher oder Unebenheiten auf.
Wir radeln die Feldern entlang. Der Wind säuselte in meinen Ohren und blies mir sanft die Haare aus dem Gesicht. Noch immer schien die Sonne und ich musste meine dünne Sweatshirtjacke ausziehen. Meine Schwester kommentierte, was sie gerade sah. Da waren Vögel, Hasen, Füchse, Schnecken und Flugzeuge. Bei einigen Sachen war ich mir sicher, dass sie diese nur erfand.
Das Weizenfeld rechts neben uns leuchtet golden, wie herrlich es aussah. Am Straßenrand stehen vereinzelte Mohnblümchen, die in ihrem knalligen Rot strahlten. Auf der linken Seite stand der Raps in voller, gelber Blüte. Farben, wie sie nur in der Natur vorkamen.
Allmählich rücken die dunklen Wolken näher, auf die ich schon die ganze Zeit gewartet habe. Sie sehen wirklich so aus, als würden sie uns mit voller Kraft durchnässen wollen. Ich schrie zu meiner Mutter nach vorne, dass wir uns beeilen müssen.
Unser erster Stop war die neue Eisdiele im Nachbardorf. Es dauerte auch gar nicht lang, da waren wir schon dort. Pünktlich auf der Sekunde, und damit übertreibe ich wirklich nicht, konnten wir uns mit jeweils eine Kugel Eis unters Pavillion retten, das uns Schutz vor den mächtigen Schauer gab. Knapp eine halbe Stunde schüttete es von oben, als wäre es mal wieder bitter nötig gewesen. Ich hatte meine Kugel wie immer als erster aufgegessen, und versuchte scherzhaft von dem Eis meiner Schwester abzubeißen, woraufhin sie es immer wegzog und kicherte.
Ich beobachte, wie die Regentropfen auf den anderen Tischen, die nicht überdacht waren, kleine Blasen schlugen und seitlich ein kleiner, feiner Wasserfall hinunter plätscherte.
Nach kurzer Minute, die jeder für sich genoss, zog ich meine Kamera aus meinen Rucksack und drückte mich an meiner Schwester. Als sie sah was ich vorhatte, ein Selbstportrait von uns beiden, steckte sie mir die Zunge heraus. Ich wusste, dass sie das tun würde, und tat es ihr gleich. Wir lachten über das Bild und nahmen aufs nächste unsere Mutter mit drauf. Nach dem dritten Bild ermahnte sie uns, dass wir keine Fratzen machen sollten und mal vernünftig lächeln sollten, was wir dann auch taten.
Als es abrupt aufhörte und wenige Minuten später uns die warmen Sonnenstrahlen wieder entgegen kamen, machten wir uns wieder auf. Wir wischten unsere Sattel mit Taschentücher ab und ich hoffte, dass ich nicht trotzdem einen feuchten Po kriegen würde.
Wir fahren weiter an ebenso schöne Felder, wie vorher. Kurzzeitig fuhren wir durch eine Allee, deren Bäume und Büsche uns halb im Weg hingen. Ich erinnere mich noch daran, wie wir früher oft hier her gekommen sind, um uns die Bäuche mit Marillen, Äpfel und Birnen vollzuschlagen. Meine Mutter nahm immer etwas mit und backte später leckeren Kuchen. Ich kann den betörenden Backduft förmlich riechen, und wie gerne hätte ich jetzt ein selbst gebackenes Stück Kuchen.
Wieder zogen graue Wolken auf und ich befürchtete, dass wir diesmal nicht verschont bleiben würden. Meine Mutter sagte nur, dass wir doch nicht aus Zucker seien, und dass wir dann vielleicht noch etwas wachsen würden. Meine Schwester lachte und entgegnete, dass sie schon groß genug sei.
Als wir nach 45 Minuten allmählich genug Natur geatmet hatten, ein weiteres Dorf hinter uns ließen und zwischendurch einige Schlucken Wasser und Saft zu uns nahmen, machten wir uns auf den Rückweg. Wir sangen Lieder aus Kindheitstagen, klingelten mit unserer Fahrradklingel wild durcheinander und grinsten, erst recht als unsere Mutter über das nervige Geklingel schimpfte. Trotz der dunklen Wolken bekamen wir nur wenige Tropfen ab. Meine Mutter säuselte immer wieder: "Wenn Engel reisen..."
Wieder in unserem Dorf angekommen, planten wir den restlichen Abend. Meine Schwester fuhr neben mir und schrie, dass sie die Couch für sich alleine reservierte. Auf die Frage meiner Mutter, wo die anderen sitzen sollen, zuckte sie mit den Schultern. "Draußen bei den Blumen", antwortete sie und wäre beinahe mit ihrem Rad gestürzt, als sie sich nach hinten umdrehte und eine dicke Wurzel vor ihr übersah.
Wir rollten auf unseren Hof ein und stellten die Räder unters Carport. Mich zog der Kirschbaum an und ich mopste mir einige rote Früchte von ihm. Meine Schwester rannte gleich ins Hausinnere, um die Couch für sich einzunehmen.
Ich blieb noch ein paar Minuten draußen und genoss die letzten Sonnenstrahlen, die vor den Wolken hin und wieder hervor kamen.

11. Juni 2014

Hitzewelt

Erst war nichts zu hören.
Die wenigen Dorfbewohner verkrochen sich, suchten Schutz in ihre alten Bauten, an denen schon die uralten Steine zerbröselten. Die undichten Fenster waren alle samt mit Stoff behangen, um auch den kleinsten Schein auszusperren. Und obwohl die Bauten alles andere als gut verputz und hördicht waren, drang nichts nach draußen, weil die Leute sich nicht mal mehr trauten, sich zu bewegen. Nicht mehr als nötig, lediglich nur, um zum Kühlschrank zu schleichen, um sich halbkaltes Wasser hinterzukippen, damit ihr Körper nicht gänzlich ausdörrte.
Aber heute nichts. Man könnte meinen, die Hütten verbergen Leichen.
Das Thermometer kletterte weiter gen 40, obwohl die Mittagssonne nicht einmal ganz oben stand. Der blasse Himmel war unendlich, die Wolken schienen verdampft.
Ich fleetzte draußen auf dem Boden der höltzernen Terasse im Schatten und ignorierte meinen Schweiß, der mir im Nacken hinunter rann. Mein kurzes Haar klebte mir an Stirn und Kopf, und hin und wieder juckte mein Dreitagebart, über dem ich dann fahren musste.
Mein helles Hemd war fleckig und feucht, so wie meine Hose.
Auch ich war unfähig mich zu bewegen. Hier gab es auch keinen Grund, sich zu bewegen. Dei Felder waren schon lange ausgetrocknet und halb verbrannt, die Ernte dahin.
Man versprach uns Versorgung, schon seit Tagen, doch ich höre nichts. Sehen kann ich auch nichts in der Ferne, denn die Sonne blendete so sehr und schmerzt in den Augen.
Immer wieder versuche ich ein Geräusch auszumachen, doch nicht einmal ein Vogel fliegt vorbei, oder eine Ratte lässt es unter der Terasse rascheln. Nicht mal eine fette Fliege summt nervig um meinen Körper herum. Kein Windhauch, der heiß umher säuselt.
Ich höre einfach nichts.
Und bevor ich mich der Hitze berauschen konnte, mich flachatmig der Ohnmacht hingeben konnte, hörte ich etwas. Immer noch unfähig den Kopf zu erheben, Ausschau zu halten, meine Neugierde nachzugehen, konzentrierte ich mich, oder versuchte es zumindest.
Meine Kehle fühlte sich schmerzhaft rau an, mein Magen war flau und knurrte, meine Hände trocken und rissig wie das Holz, auf denen sie lagen.
Alles setzte ich auf ein Geräusch. Und ich hoffte, ja betete zu Gott, dass es das richtige Geräusch ist, was sich in meine Ohren schob.
Nur ganz sanft, ein monotones Geräusch, ein Brummen, kaum wahrnehmnbar. Vielleicht täuschte mich auch nur mein Gehirn, vielleicht wünschte ich es mir so sehr, der Hitze zu entkommen, dass ich es mir nur einbildete. Und doch, es war immer noch da. Ich konnte nicht ausmachen, ob es lauter wurde, ich konnte nur abwarten. Weiter abwarten, wie die letzten ewigen Stunden an diesem Gott verlassenen Ort.
Ich wollte mich fragen, ob es noch jemand anderen gab, der wie ich es hörte, doch ich fühlte mich zu schwach und hitzig, um noch klare Gedanken zu formen.
Mein ganzes Gehirn schien nur eins wahrzunehemen, und das war diese stickige Hölle, die uns seit etlichen Wochen heimsuchte.
Schwach betete ich im Inneren weiter, wann immer ich Gelegenheit dazu bekam. Ich spürte, wie mich die Enge der glühenden Luft langsam überkam. Ich wusste, bald würde es vorbei sei. Bald hat mich die Hölle gefressen, so wie die stinkenden Leichen in den alten, herunter gekommenen  Bauten.

1. Juni 2014

Der Supermarkt - Schein & Trug

Wenn man den ganzen Plakaten, Webeflyern, Radiospots und wahrscheinlich auch die Worte der Mitarbeiter div. Einkaufsmärkte trauen und ihnen Glauben schenken würde, wäre der Supermarkt ein einziges Paradies, welches Glück, Gesundheit und Zufriedenheit verkündet.

Was die Supermärkte aber von uns wollen, ist -einzig und allein- unser Geld.

Fangen wir doch mal beim Einfachsten an...beim Aufbau eines Marktes.
Schon die Enge der Gänge treibt den einen oder anderen in den Wahnsinn, erst recht wenn noch vollbepackte Paletten oder leere Kartons herumstehen. Die Breite der Gänge ist allerdings mit Hintergedanken gewählt. Der Kunde soll doch schließlich ganz nah an den Regalen vorbeigehen und eventuell das eine oder andere mitnehmen. Außerdem ist es pure Absicht, dass der Kunde ausgebremst wird. Oft heißt es ja: 'schnell mal einkaufen  gehen'. Etwas, was der Supermarkt einen austreiben möchte. Er spricht förmlich zu uns und sagt, dass wir langsam und gemütlich gehen solllen, um dadurch mehr zu sehen, mehr Appetit zu bekommen, um letztenlich mehr zu kaufen. Daher sind auch gerne am Eingang die sogenannten 'Zwischentische' mit Aktionsware zu sehen, vorteilhaft in leuchtendem Rot.
Gehen wir weiter... die Kühlregale. Immer mehr Prudukte werden 'To Go' angeboten. Man weiß, dass viele Menschen es eilig haben oder schlichtweg faul sind. Deswegen will man es ihnen so einfach wir nur möglich machen - Preise spielen dabei keine Rolle. Obstsalat to go, Grüner Salat to go, Sandwiches to go, Smoothies to go, Säfte to go, ... Aber nicht nur das, für die extrem faulen Leute gibt es ja schon seit langem Schinkenwürfel geschnitten, Käse gerieben, Nudeln vorgekocht und Brote geschmiert. Neudings auch Käsewürfel und Mettberge portioniert. Dass diese Ware schneller verderblich ist und noch einen Extrazusatz an div. Stoffe hat (weil der geriebene Käse darf ja nicht aneinander kleben), sehen viele nicht. Gearde beim Käse ist das auch so eine Sache mit dem Geschmack, da dieser mehr Angriffsfläche bietet, als ein ganzes Stück. Fast auf die Gesundheit geschissen, auf den edlen Preis sowieso - hauptsache schnell und praktisch!
Weiter gehts zum Trockensortiment... in Augenhöhe natürlich die Marken, am besten die Teuersten, damit die auch jeder sieht. Da die faulen Leute sich auch ungern bücken, sind die günstigeren Produkte -die meist nicht mal qualitativ schlechter sind- ganz unten zu finden. Oben kommt meist die Mittelgrenze. Weil manche Leute sich auch gerne veralbern lassen, greifen wsie oft zu den Markenartikeln, die gerade reduziert wurden. 5-15% Ersparnis ist ja auch der Hit. Kostet nur leider trotzdem mehr. Dass manche Supermarktketten generell erhöhte Preise haben als die anderen, kleineren, wird auch gerne übersehen. Sicher, manchmal lohnt es sich, wenn ein Artikel in der Werbung ist, und man den eh gerne kauft - ich will hier nicht die ganze Aktionsware schlecht schreiben. Am Besten ist immer die Masche 'ab 3 Artikel soundso viel gespart'. Da kann man nur hoffen, dass man dieses Prinzip durchschaut, denn mehr als 5, 10 Cent spart man da auch meist nicht. Nur der Konsument geht mit zwei Packungen mehr nach Hause - und glaubt mir, die sind genauso schnell weg, als wenn er nur eine gekauft hätte! (Zu diesem Thema später mehr.)
Wir irren weiter durch den Lebensmitteldschungel...und erreichen nun die Obst- und Gemüseabteilung. Meistens ist diese auch gleich am Anfang, um uns die Frische des Marktes zu vermitteln. Welches Thema immer mehr zum Gespräch wird: Alles was in irgendeiner Form und Weise nicht wie auf dem Plakat aussieht, wird entfernt. Ein Blatt ist welk? Weg damit... Ein Apfel ist etwas unförmig? Weg damit... usw. usw. Tricks werden immer gerne angewendet: Die Sträucher der Strauchtomaten bleiben schön da wo sie sind, denn von ihnen geht der intensive Duft aus, lose Weintrauben werden gleich in 1Kg-Portionen gelegt, sodass der Kunde erst gar nicht auf den Gedanken kommt, weniger zu nehmen. Bei den Kirschen und losen Beeren werden gerne die Gutaussehenden mit den nicht so prall Ausehenden gemischt...oder man legt sie einfach unter den Hübschesten, wenn die Zeit zum aussortieren fehlt. Jeder Kunde freut sich ja auch gerne über Probierstückchen...meist sind das die aussortierten Früchte und Gemüsesorten, man schneidet nur gerne das Unschöne weg - fertig.
Nähern wir uns der Kasse... Hier wird meist nochmal mit Aktionsware gelockt. Na, nicht doch noch einen Markenartikel probieren? Schließlich sind die ja im Angebot... Gerne werden hier auch die Eistruhen plaziert, inkl. extra große Plakate, die Geschmack und Genuss pur suggestieren. Gleich dahinter kommt die berüchtige 'Quengelzone' - wer kennt sie nicht. Schokolade, Bonbons, Gummitiere, und anderer Schnickschnack, den man sich ruhig mal intensiver anschauen und mitnehmen kann, wenns mal wieder etwas länger dauert. Quengelzone, weil hier gerne noch einmal die Kinder zuschlagen, und richtig aufs Organ drücken, um einen Kinderriegel zu erhaschen. Nach eigenen Beobachtungen - immer erfolgreich! Hauptsache das Kind ist ruhig gestellt! Zeitschriften gibts hier auch öfters... natürlich mit leckeren Rezepten.
Hat man den Supermarkt geschafft, gehts gleich weiter... vorbei an den Bäcker, inkl. Kleinigkeit. Nachdem man ja so viele tolle Produkte gesehen hat, hat man ordentlich Appetit bekommen. Wenn man nicht so auf Backwaren steht, geht man eben zur Bratwurstbude oder zum Chinesen nebenan. Auch hier wieder: Hauptsache schnell und 'lecker'.
Je nach Supermarkt kommt man auch noch an anderen div. Läden vorbei.

Das war der Supermarkt. Nehmen wir uns mal Einzelprodukte vor...
Wie wir ja schon im Prospekt oder auf Plakaten gesehen haben, lachen uns immer zufriedene Menschen an, die sich gerade beispielsweise einen Joghurt schmecken lassen. Wäre es ein Naturjoghurt, hätte ich fast gar nichts gesagt. Nur leider sind es immer Joghurts verschiedener -gepanschter- Geschmacksrichtung. Wer mal genauer hinsieht, der wird erkennen, das von Frucht nicht viel zu sehen ist. Eigentlich gar nichts. Aromastoffe sorgen für den Geschmack, gefolgt von Zucker. Für die Konsistenz sorgt meist irgendein anderer Stoff, den man lieber nicht wissen möchte. Um das ganze noch glaubhaft abzurunden, wird 1/5 einer Frucht hinein gegeben.
Beliebt sind ja auch heutzutage Fertiggerichte (ihr wisst, schnell und einfach!) Auch hier sorgen wieder unendlich viele Zusätze für den Geschmack, hier meist noch Fett, denn Fett ist auch ein Geschmacksträger wie Zucker. Es ist alles vorhanden, nur nicht wirklich das, was auf der Verpackung zu sehen ist und versprochen wird.  Und.
Das Neuste momentan: XXL-Packungen. Dabei wird auch gerne übersehen,  dass diese manchmsl sogar teurer sind als die Kleineren. Und selbst wenn sie mal weniger kosten, durch die Menge profitiert der Markt, denn man gewöhnt sich schnell an die Größe. So ist es, die Supermärkte wollen, dass wir immer mehr und mehr zu uns nehmen. Denn dadurch kaufen wir wiederum mehr, auf Kosten unserer Gesundheit!  Durch die über dosierten aromatischen Produkte klappt das auch prima.
Zusätzlich locken auch die perfekten Produktbilder und div. Sprüche/aussagekräftige Wörter wie: 'aus umweltschonenden/kontrolliertenAnbau', 'friedfertige Landwirtschaft', 'Wellnessdrink', Fitnessbrot', usw. - die reinste Täuschung! Denn diese Begriffe sind nicht geschützt. Zudem locken viele Artikel mit der minimale Nährwerttabelle. Dass die Angaben meist nur eine Portion von 30/50g entsprechen, wird übersehen, Hauptsache die Zahlen fallen niedrig aus und man vermittelt: Hier sind gar nicht so viele Kcal drinnen, man darf gerne und beliebig zugreifen.  
Auch manche Produkte an sich täuschen. Vollkornbrote werden dunkel gefärbt und als solche hingestellt, selbst die Zutaten versprechen nicht das was sie sind (E-Nummern sei Dank).
Beliebt auch bei den Süßwaren: 'eine extra Portion Milch', 'ohne Fett', 'Gesunde Vitamine', usw. Frische Zutaten werden benutzt, um das Ungesunde darzustellen.

Ich möchte es hierbei belassen. Mit Sicherheit gibt es Weiteres, was man nicht unbeachtet lassen sollte, nur sprenge ich so schon den Rahmen.
Wer weiter an die Lügengeschichten der Lebensmittelindustrie interessiert ist, kann sich gerne bim Web oder mit div. Büchern auseinandersetzen.