18. August 2014

Sternschnuppennacht

Ich höre meinen Handyweckton in weiter Ferne.
Ich kann noch nicht denken, weiß nicht warum es klingelt, ob ich arbeiten muss oder einen Termin habe. Schließlich gebe ich nach und schalte ihn aus. Die roten Ziffern des kleinen Bettradios zeigen mir 3:15 an.
3:15. Sofort schalte ich, weiß warum wieso weshalb.
Ich werfe die Decke zurück. Ich bin müde, möchte weiter schlafen, doch ganz automatisch, wie schon lange vorher abgemacht mit meinem Körper, steige ich aus dem Bett. Mein Blick fällt zuerst auf den hellen Schein, der durchs große Fenster scheint. Der Vollmond ist immer noch unheimlich hell. Als ich das Licht das erste Mal sah, als ich Nachts auf Toilette musste, hatte ich mich richtig erschrocken und dachte für drei Sekunden, dass jemand mit einer Taschenlampe auf mein Balkon wäre.
Meine nackten Füße tapsen übers kalte Linoleum und weiter über die eiskalten Fliesen im Bad.
Als ich zurück komme lausche ich. Es ist vollkommen ruhig, nur die typischen Nachtgeräusche sind durch der angeklappten Balkontür zu hören.
Ich ziehe mir wahllos einer der Kuscheldecken von der Couch und wickle mich ein. Da ich meine Hausschuhe nicht finden kann, schlüpfe ich in meine Sportschuhe für drinnen. Ohne Socken fühlt sich das komisch an.
Ich gehe auf den Balkon und starre zum leuchtenden Mond hinauf. Ich hatte einige Tage vorher gelesen, dass dieser Vollmond sehr intensiv und stark sein soll. Ich erinnere mich an einigen Fetzen eines Buches, welches ich mal las. Dort wurden die vier verschiedenen Mondphasen durchgenommen. Ich glaube mich zu erinnern, dass der Vollmond für die Festigung von Aufgaben und Vorhaben stehen. Sicher bin ich mir allerdings nicht.
Der Mond scheint so intensiv, dass ich richtig geblendet werde. Da wird das Sternschnuppengucken nicht einfach. Mir fällt auf, dass meine Sicht allgemein nicht die Beste ist. Die dunklen Baukronen schieben sich vor dem Himmel, ich meine, dass das letztes Jahr nicht so sehr der Fall war.
Angestrengt suche ich den Himmel ab. Die Nacht ist klar, kein einziges Wölkchen ist auszumachen. Meine Augen haben sich an die Dunkelheit gewöhnt und ich kann immer mehr Sternenpunkte erkennen.
Ungeduldig schaue ich von links nach rechts, und frage mich, was ich mir denn eigentlich wünschen soll, wenn plötzlich eine Schnuppe vorbei rauscht.
Da mich der Mond tatsächlich zu sehr blendet, gehe ich in die Küche und reiße dort das Fenster weit auf. Die Sicht ist besser, doch hier sind es die Laternen, die etwas blenden. Ich nehme einen der Zettel, die auf der Fensterbank liegen, und für Einkaufslisten gedacht sind, und schirme das Straßenlicht ab.
Nicht perfekt, aber besser.
Also, was ist mein Wunsch, geht es mir wieder durch den Kopf, währenddessen ich einen der Wagen im Himmel suche. Liebe, Job, Erfolg, Studium, Gesundheit, Ernährung, Hobby, Freundschaft und noch andere Begriffe gehen mir durch den Kopf.
Ich glaube mich entschieden zu haben, also formuliere ich meinen Wunsch, und es dauerte nicht lange, da sah ich sie, fast unscheinbar, die erste Sternschnuppe.
Ich lächle und hänge noch einige Sekunden meinen Wunsch nach. Danach lege ich mir einen weiteren gedanklich zurecht.
Ich bin etwas enttäuscht, dass die Sternschnuppen-Rushhour doch sehr mager ausfällt, die zweite ließ ganze zehn Minuten auf sich warten. Sie ist sehr lang und leuchtend hell, was mich nur noch breiter grinsen ließ. Und danach kam ewig nichts.
Ich beschloss, dass alle guten Dinge drei sind, und wartete weiter, schon leicht am frösteln, noch auf eine dritte Schnuppe. Wieder dauerte es lange. Im Hintergrund vernahm ich schnelle Autos, anscheinend geht hier nachts immer die Post ab, was illegale, kleine Autorennen angeht. davon habe ich schon öfter gehört.
Fast hätte ich sie nicht gesehen, nur sacht leuchtete der Schweif auf um gleich wieder zu verglühen.
Ich seufze und denke mir, dass doch drei Wünsche auch schon was sind, erst Recht, wenn sie in Erfüllung gehen würden. Eigentlich bin ich damit immer gut gefahren, genauso wie mein Jahreswechselwunsch. Also glaube ich fest daran, dass sie in Erfüllung gehen.
Ich schmeiße die Decke wieder zurück auf die Couch und steife die Schuhe ab. Sofort kuschle ich mich wieder ins Bett und lasse meine Wünsche Revue passieren. Mehr Sternschnuppen wären schöner gewesen, nicht wegen der Wünsche, sondern wegen des Anblicks.
Ehe ich aber noch weiter darüber grübeln kann, schlafe ich erneuert tief und fest ein.

10. August 2014

the colour of healthy food #3

"...sanft das Waschen, leicht das Schneiden, genüsslich das Zubereiten. Wieder entzücken wir unseren Gaumen, schmecken das Leben, atmen die Frische ein. Genuss im vollen Maße..."



Bananenpancakes mit Apfelkompott


Lachsfilet auf Gemüse in Mascarponesauce



Feuertopf - Gemüse & Tofu

1. August 2014

Wann bist du bereit?

Wir kennen es ja alle, die schönen Ausreden, die wir uns Tag ein, Tag aus, zurechtlegen. Gestern zu viel Stress, heute Kopfweh, letzte Woche schlechtes Wetter, vor drei Tagen miese Laune.
Im Herumjammern sind wir wohl unschlagbar, da gehen wir voll auf. Wir rechtfertigen uns, damit wir uns nicht weiter zu entwickeln brauchen, weil eine Entwicklung immer so viel Neues und Unbekanntes mit sich bringt. Weil es eben nicht einfach ist, aus seiner Komfortzone auszubrechen, und ins kalte Wasser zu tauchen.
Dabei ist alles nur eine Frage der Gewohnheit.
Also, wann bist du bereit, dein Leben zu ändern?

Wir wachsen alle nach dem auf, was unsere Eltern und unser Umfeld uns beibringt, nur sie erzählen uns die Wahrheit. Doch dass deren Wahrheit nicht unbedingt unsere werden muss, verstehen wir erst gar nicht. Man muss nicht radikal sein Leben auf dem Kopf stellen, man sollte sich nur fragen, ob man das überhaupt will, was man Jahre lang vorgelebt bekam.
Egal ob man seine Ernährung umstellen möchte, ob man sein Hobby zum Beruf machen will, ob man Sport dauerhaft in sein Leben integrieren möchte, ob man gern woanders leben würde, oder einfach Dinge ausprobieren möchte, die tief im Herzen in der hintersten Ecke liegen (und nur in seltene Augenblicke aufglühen).

Viele Menschen richten sich nach dem, was man vorgelebt bekommt. Wenn man recht entscheidungsunfähig oder desinteressiert ist, bestimmen andere über das eigene Leben. Man lässt sich treiben, verschläft die Zeit, und irgendwann kommt der Punkt der Unzufriedenheit. Aber nicht dass man etwas ändert, man nimmt alles hin, und man redet sich ein, dass man nur das bekommen kann.
Wann bist du bereit, aufzuwachen?

Nicht nur jeden Tag, nicht mal jede Stunde, sondern jede einzelne Sekunde hat man die Chance, neu zu beginnen. Jede Sekunde ist da, um den Fels zum einstürzen zu bringen. Jede Sekunde kann man etwas verändern! Man kann sein Leben um 180° wenden, es in andere Richtungen lenken. Sicher, es wird nicht einfach, doch wer danach strebt, zufrieden und glücklich zu werden, der sollte sich fragen, wann er denn endlich bereit dazu ist!

Mit Sicherheit kommen auch dort wieder unzählige Ausreden. Lieber morgen, und dann richtig. Heute bin ich so müde und erschöpft. Diese Woche lass ich es noch mal so richtig krachen und suhle mich in alte Gewohnheiten, dann aber...
Doch am schlimmsten sind die negativen Sachen, dir wir uns ständig selbst einreden. Ich schaff das nie, ich kann das nicht, ich bin zu alt dafür, es ist zu viel Aufwand, ich glaube nicht daran und an mich, ich könnte versagen, ich habe Angst.
Die Liste ist riesig. Dazu kommen die anderen, Freunde, Familie, Bekannte, die uns in unsere Negativität noch bestärken und uns Recht geben. Nur warum, warum denken wir so etwas?

Nur wer genug Vertrauen zu sich selbst hat, kann es schaffen. Nur warum glauben wir nicht mehr an uns? Wo ist das kleine Kind hin, welches damals die Welt mit offenen Armen empfangen hat, welches neugierig war, welches gerne gelernt hatte um weiterzukommen, und stets nach seinem Wohlbefinden handelte?

Man braucht sich nur mal mit sich selbst beschäftigen, um heraus zu finden, was man möchte (und ich meine nicht herauszufinden, was man nicht möchte, das wissen wir nur zu gut). Was lauert tief in uns drin, wie möchte man am liebsten leben?
Man muss einfach mal ein bisschen egoistisch sein, und sich Zeit für sich nehmen. Man sollte nie vergessen, dass es das eigene Leben ist, welches im Vordergrund stehen sollte!
Nutze die Chance, um damit aufzuhören. Nutze die Chance, aus den Teufelskreis auszubrechen. Nutze die Chance, etwas ins Rollen zu bringen.
Also, wann bist du bereit?