23. Dezember 2013

Sonnenspiel

"...stetig machen wir uns auf, um Neues zu entdecken. Die Natur bringt uns schönes, und während die Sonne langsam untergeht, vergessen wir kurz unsere Sorgen. Wir beobachten den Himmel, das Spiel zwischen den Farben, und werden uns ewig nie satt sehen können..."










Die Einsamkeit in mir

Die Lehne der Bank drückt mir unangenehm in den Rücken, dezent spüre ich die Kälte durch meine Kleidung, die sich schon Stunden zuvor an der Bank festgesetzt hatte. Der Wind säuselt mir kühl ins Ohr, aus Reflex ziehe ich meinen dünnen Seidenschal enger. Kaum merklich fröstele ich, doch fällt es mir schwer, einfach wieder aufzustehen, und meinen Weg fortzusetzen.
Die Sonne ist am Untergehen, und kaum einer bemerkt es. Die letzten Strahlen treffen mich, als wollten sie sich an mich festkrallen, um mich mit in den Horizont zu ziehen. Ich atme tief ein, und stelle mir vor, welche Wärme die Strahlen im Sommer geben würden.
Um mich herum wirbelt die Welt, Menschen hetzen in eiligen Schritten von links nach rechts. Das Getrampel und Gestampfe ist wie der Rhytmus der Zeit, während ich nur ruhig da sitze, und das Geschehen beobachte. Im Hintergrund leuchten kleine Lichter und erhellen den dunklen Tag.
Ich fühle mich erschöpft, lasse meine steifen Gliedmaßen hängen. Meine trüben Augen schauen geradeaus, hinein ins stetig wandelnde Farbenmeer. Ein riesengroßer, bunter See voller Materie, und langsam beginnt alles zu verschmelzen. Der meschanische Ablauf versetzt mich halb in Trance, will mich täuschen und mich mit sich reißen. Ich spüre tief in mir, dass es mir gut tut, und so lasse ich mich innig umschließen und halten.
Völlig eingehüllt, die Außenwelt so unendlich weit weg, macht sich ein Hauch von Geborgenheit in mir breit und schenkt mir Wärme. In diesem Mittelpunkt der dichten, unwichtigen Masse, völlige Zeiltlosigkeit, bin ich gefangen, und auch wieder nicht.
Ich erkenne meine verborgene Einsamkeit tief in mir drin, doch schrecke ich nicht zurück. Sie ist ein Ort der Ruhe, des Schutzes, und des Glücks. Hier ist mein heimliches zuhause, mein Ruhepol, aus dem ich immer wieder neue, nie endene Kraft schöpfen kann. Nur kurz, nur flüchtig, nur für einen winzigen Augenblick. Ein geheimnisvoller Ort, magisch.
Ich seufze, denn ich weiß ich darf nicht lange verweilen. Muss meinen Weg fortsetzen, mich Aufgaben stellen, weiter kämpfen...

3. Dezember 2013

Dunkle Zeit

"...ganz langsam und sanft schleicht der Nebel durch die Gegend, als suche er uns, die wir uns vor ihm fürchten. Die Hände tief in den Taschen vergraben, den Mantelkragen halb über dem Kopf gezogen. Mit eiligen Schritten und ungutem Gefühl laufen wir fort, weg von dem weißen Dunst, der uns stets verfolgt... Kein Vogel mehr singt, keine Blume mehr blüht, alles ist vergänglich. Die dunkle Zeit ist angebrochen, und nichts hält sie auf..."












1. Dezember 2013

Die Regeln der Zeit

Und während man noch mit der einen Sache beschäftigt ist, grübelt man schon über die nächste Aufgabe nach. Die Zeit wird zusammen gequetscht, hauptsache sie vergeht nur schnell genug, und wir schaffen all die Aufgaben, die uns das Leben bereit gestellt hat. Und doch hören wir uns immer wieder sagen, die Zeit vergeht zu schnell.
Viele Magazine, Zeitungen, Websites, und auch Freunde oder Bekannte ermahnen uns immer wieder, dass wir im Jetzt leben sollen. Vergangenheit soll vergangen bleiben, dass es nichts nützt, sie hinterher zu hängen.
All das sind Worte, Worte, die manchmal so simple auszusprechen sind, dass wir uns diese sogar selbst reden hören.
Doch wie funktioniert das in der Realität?
Oft funktioniert es eben nicht in der Realität. Verinnerlichen fällt uns schwer, Änderungen erst recht. Man sagt, 30 Tage braucht unser Gehirn, das es lernt die Änderungen umzuprogrammieren und zu spreichern.
An das was wir uns gewöhnen, können wir uns auch wieder entwöhnen. Man muss nur den Willen und die Kraft haben, vielleicht auch ein wenig Disziplin.
Doch geht es wirklich so leicht?
Ich bin mir sicher, dass viele Menschen schon mal etwas schweres durchgemacht haben, was einem nur schwer wieder los lässt. Das erste Mal, wo einem das Herz gebrochen wurde, den Verlust eines geliebten Menschen, ein schwerer Unfall, und so weiter. Dinge, die einem vielleicht das Leben lang begleiten, Gedanken, die immer wieder zurückkehren, und Gefühle, die einfach nicht abzustellen gehen.
Es braucht Zeit, gewisse Sachen zu verarbeiten. Es bringt nichts, die Uhr einfach vorzustellen. Sicher, andere Menschen sind da, um uns zu helfen und uns zu unterstützen, doch die Zeit bestimmt selbst.
Und doch, sollten wir stets das Beste drauß machen!
Kennt doch jeder auch das Phänomen, dass wenn wir am glücklichsten sind, dass die Sekunden nur so rennen, und wir mehr damit beschäftigt sind sie zu halten, als das wir den Moment wirklich genießen. Glück ist ein Hauch, etwas flüchtiges, was wir erst erkennen, wenn es da ist. Und selbst dieses Erkennen ist schwer. Je nachdem, wie wir aufgewachsen sind, wertschätzen wir anders. Und danach legen wir unser Glücksgfefühl.
Es heißt nicht umsonst, mit dem Älterwerden werden wir weise, und so lernen wir auch immer wieder Neues dazu. Wer den Stillstand erkennt, kann immer wieder weiter gehen, und mit der Zeit einst werden.
Wir können es wirklich nicht ändern, die Zeit hat ihre eigenen Regeln, doch wir können uns ändern, wenn wir nur wollen. Wir können auch akzeptieren, und damit ein Stückchen weiter kommen.
Versuchen wir jetzt zu leben, denn jede Sorge, jeder Gedanken hintert uns daran, weiter zu kommen und glücklich zu werden.